Kunsttherapie
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Was ist Kunsttherapie?

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Vorwort aus meinem Buch „Kunsttherapie in der Sozialen Arbeit“

Kunsttherapie ist ein eigenständiges Therapieverfahren im sozial-präventiven und sozial rehabilitativen, im klinisch-psychologischen und im psychotherapeutischen Bereich. Das Verfahren bedient sich eines innerpsychischen oder aber psychomotorischen Ausdrucks, der sich in einem bildnerischen Medium, einem Bild, einer Plastik oder einer Grafik spiegelt. Auf diese Weise wird es ermöglicht, methodisch-interventorisch psychische und damit auch verhaltensorientierte Erlebnis- und soziale Ausdrucksformen anders, neu- und umzuorientieren.

Das Verfahren sucht mittels der malerischen, plastischen oder grafischen Methoden so zu intervenieren, dass es unterstützend und ergänzend zu anderen Maßnahmen, vor allem zur medizinisch-rehabilitativen Behandlung, positiv auf Klärungs- und Heilungsprozesse einwirkt und bisher erlernte leidvolle Verhaltensschemata verändert.

Die Verfahrensweisen der Künstlerischen Therapien (Kunst-, Musik-, Tanz- und Theater-Therapie) werden inzwischen malerisch, theatralisch, musikalisch, eben mit so vielen Medien, wie die Kunst sie kennt, sowohl in den stationären Einrichtungen der Akutklinik wie der Rehabilitation, aber auch im sozialen Bereich angeboten. Über die Hälfte aller akuten und rehabilitativen klinischen Einrichtungen Deutschlands bieten die Verfahrensweisen an.

Zwischen 2003 und 2006 wurde im deutschen Gesundheitssystem ein Leistungssystem eingeführt, das sich wesentlich an dem zuvor ermittelten typischen Behandlungsaufwand je Fall orientierte und über das sog. Fallpauschalen-Gesetz (DRG)[1] bzw. über entsprechende Massnahmenkataloge - über den Klassifikations-Katalog Therapeutischer Leistungen (KTL) in den Reha-Kliniken, über den OPS-Katalog in den Akut-Kliniken - abgerechnet wurde. Auch die Methoden der „Künstlerischen Therapien“ wurden in die Abrechnungs-, d.h. die Fallpauschalensysteme der stationären Einrichtungen und deren zu verordnenden Massnahmen (OPS) aufgenommen und definiert: Kunst- und Gestaltungstherapie, Musik-, Tanz-, Bewegungs- und Theatertherapie, später auch die Bibliotherapie sind seitdem in das Fallpauschalensystem der Akut- und Rehabilitationskliniken integriert. Eine Studie stellt derzeit fest: „Nahezu alle Psychiatrischen und Allgemeinen Krankenhäuser haben im Jahr  2010 bei den Patienten mit psychischen Erkrankungen eine Form der Kreativtherapie angewandt, wobei jeweils gut die Hälfte der beiden Krankenhaustypen standardmäßig Kreativtherapien genutzt hat.“ Und: „Musik-und Kunsttherapie wurden in allen Häusern von den vier erfragten Varianten der kreativtherapeutischen Verfahren am häufigsten angeboten. Beide Methoden zählten jeweils in gut der Hälfte der Psychiatrien zum Standard“ (Deutsches Krankenhaus Institut 2011, 57; vgl. K.-H. Menzen, 2013: Kunsttherapie in der Sozialen Arbeit, Einleitung).:

Vorwort aus meinem Buch „Grundlagen der Kunsttherapie“ (3. A., 2009)

Kunsttherapie ist derzeit ein vielversprechendes Wort. Es verweist auf ein Fach, das seinen Namen aus einer ungebräuchlichen Amalgamierung zweier in ihren Interessen gegenläufigen Instrumente des sozialen Handelns bezieht. Wenn Kunst die imitierenden und irritierenden Codes einer Gesellschaftsverfassung in eigenwil­ligen Material- und Verfahrensweisen entwirft, um eben diese Verfassung auf­zubrechen und zu verändern, - dann will Therapie das Gegenteil: Menschen, die leidvoll aus ihren sozialen Kontexten herausgefallen sind, wieder dorthin zurückfüh­ren, wo sie sich geborgen fühlen.

Im Aufeinanderbezug, in der Kooperation der beiden Intentionen geschieht Bergen­des und Irritierendes. Wenn verhaltensverunsicherte, mental geschädigte, psy­chisch erkrankte Menschen aus ihren Alltagskontexten gefallen sind, bieten sich Therapien an, um ehemalige, sicherheitsbietende Bezüge wieder zu vermitteln. Wenn innere wie äussere Lebensbilder erstarrt, inkommunikabel geworden sind, bieten sich künst­lerische Therapieverfahren an, um kreativ, phantasievoll andere Bilder des Lebens zu erschließen. Wenn Kunst sich die therapeutischen Handlungs­felder erschließt, lassen sich die ästhetischen Einbahnstraßen des Lebens differen­zieren, - sodaß individuelles Leben reicher, facettenhafter, in seinen gesell­schaftli­chen Bezügen wieder flexibel wird. Der rehabilitativ, klinisch-psychosoma­tisch, psychiatrisch erfasste Mensch ist von unterschiedlichsten Einschränkungen seines Verhaltens betroffen; er weiß um die Hilfestellung, die ihm verhaltenseröff­nend fehlt, und er weiß jene Freiheit, Nicht-Stringenz, den Charak­ter der Nicht­eingebun­denheit der Kunst in die gesellschaftli­chen Zwänge zu schätzen ("endlich keine Therapie" - habe ich oft bei unseren kunsttherapeutischen Klinik-Projekten gehört, und ich habe erfahren, wie gut es tut, wenn Menschen, ansonsten leidend, Tätigkeitsräume erleben, die nicht in der gewohnten Alltagsart zwingend sind).


Hinweise zur Entstehung der künstlerischen Therapieformen
(eine Zusammenfassung von mehreren ORF-Radiosendungen unter Mitarbeit des Autors):

Radiosendung zum Thema Kunsttherapie allgemein /speziell Österreich: http://oe1.orf.at/; Informationen dazu runterladen unter: http://oe1.orf.at/static/pdf/Geschichte_der_Psychiatrie_2012_i_.pdf

siehe auch:

oe1.orf.at/static/pdf/Kunsttherapie_i_2010.pdf

http://oe1.orf.at/programm/310003

 

Zu Vorlesungen/Manuskripte:

Referat: Kunsttherapie mit alten Menschen: vgl. www.integra.at/files/Menzen.pdf

Referat „Umgang mit erziehungsschwierigen Kindern“: http://www.offenburg.de/html/umgang_mit_erziehungsschwierigen_kindern_und_jugendlichen.html
















































































































































































































 


 



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